Die Kraft der Gedanken
Private, berufliche, sportliche, politische Karrieren - ja selbst Unternehmen werden durch ein gutes Mindset zu Höchstleistungen geformt. In Gesprächen höre ich jedoch immer wieder den Satz: „Den Leuten fehlt es am richtigen Mindset“. Doch was versteht man darunter und kann man sein Mindset ändern? Vorab sei gesagt, ein positives Mindset beeinflusst nicht nur persönlichem und beruflichen Erfolg, es unterstützt auch nachhaltig, Erkrankungen zu heilen.
Erfolg beginnt im Kopf
Wenn wir den Begriff Mindset in Google eingeben, dann erhalten wir sofort die Defiition, dass das Mindset die Denkweisen, Überzeugungen und Verhaltensmuster beziehungsweise die innere Haltung von Menschen beschreibt. Also woran ich glaube, was ich brauche, wer ich bin. Unser Mindset ist ausschlaggebend für ein erfolgreiches, gesundes und glückliches Leben.
Wir sind, was wir tun
Bereits in den ersten Lebensjahren beginnen sich Selbstbild, Ansichten über das Leben, die Welt und die Menschen zu entwickeln. Dies geschieht über positive und negative Erfahrungen, die uns in bestimmten Bereichen bestärken und ermutigen oder dazu führen, dass wir uns einige Dinge nicht zutrauen. Durch die Wiederholung dieser Erfahrungen im Laufe unseres Lebens entwickeln sich tiefe Überzeugungen, die in unserem Gehirn abgespeichert werden und dadurch zu unseren Wahrheiten werden. Es sind die Erfolge und Misserfolge, Anerkennungen und Ablehnungen, Situationen, Menschen, Medienkonsum, etc. die unser Mindset prägen.
Handeln beginnt beim Denken
Die Stanford Psychologie-Professorin Carol Dwercks hat in Ihre Studien herausgefunden, dass unser Erfolg in der Schule, im Arbeitsleben, im Sport, in Beziehungen, etc. davon beeinflusst wird, wie wir über Talent und Fähigkeiten denken. Die zentrale Erkenntnis ist, dass der Erfolg im Leben in erster Linie davon abhängt, wie hoch die Bereitschaft ist, dazuzulernen, zu üben und sich persönlich weiterentwickeln zu wollen.
Sie hat die beiden etablierte Einteilungen des Mindsets vorgenommen:
• das FIXED MINDSET [starres Selbsbild]
• das GROWTH MINDSET [dynamisches Selbstbild]
Menschen mit einem Fixed Mindset haben ein starres Bild und meist auch eine vorgefertigte Reaktion auf Ungewohntes und Unbekanntes. Das heißt, sie glauben nicht unbedingt an die Kraft von Veränderung und Wachstum. Sie sind der Überzeugung, dass Mittel und Fähigkeiten unveränderlich sind.
Hingegen Menschen mit einem Growth Mindset sind davon überzeugt, dass Ihre Fähigkeiten veränderbar sind, das man keine festgelegten Parameter hat, sie glauben an Wachstum und daran, dass alles möglich ist. Sie sind Chancen-, Wachstums- und Lösungsorientiert.
Wie prägt das Mindset das Denken über Herausforderungen, das Selbstbild im Job, im Privaten und die Wahrnehmung der Umwelt?
So und auch mal so
Bist du ein Growth Mindset oder Fixed Mindset Typ? Auf jeden Fall besitzt du eines, das muss aber nicht heißen, dass du in bestimmten Situationen nicht auch Züge des anderen Mindset Typs aufweisen kannst. Ein Mindset ist immer dynamisch und kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. So ist es beispielsweise möglich, dass eine Person im Job sehr dynamisch und leistungsorientiert agiert und in seiner Beziehung wiederum eher phlegmatisch.
Kommt dir das bekannt vor? Gibt es in deinem Leben Situationen in denen du dir mehr zutraust, weil du überwiegend Chancen als Hindernisse siehst? Du hast sofort die Bereitschaft auszuprobieren, zu entdecken aber auch aus deinen Fehlern zu lernen. Und dann gibt es wieder Situationen, in denen du eher einen sehr starren Blickwinkel auf deine Möglichkeiten hast.
Zukunft aktiv gestalten
Die Chance eines Growth Mindset, besteht darin, dass nichts so bleiben muss, wie es ist. Langzeitstudien, die Menschen aus verschiedensten sozialen Milieus untersuchten zeigen, dass Niemand festgelegt ist oder in einem Rahmen feststeckt. Die Ergebnisse sprechen für sich:
Forscher trainierten das Mindset einer Schulklasse und zeigten, dass die SchülerInnen acht Monate später weniger häufig krank waren, weniger Stress und bessere Leistungen hatten.
Unternehmen, die total am Boden waren, von Managern mit wachstumsorientiertem Selbstbild wieder nach oben gebracht wurden. Das wohl populärste Beispiel hierfür ist I
Ende der 80er Jahre hatte der IT-Spezialist IBM enorme Probleme, sich auf dem Markt zu behaupten. Ein Managementwechsel war die Folge und Louis Gerstner wurde als CEO berufen. Das revolutionäre: Er kultivierte und führte das Growth Mindset ein. In den kommenden 10 Jahren stieg die Marktkapitalisierung von IBM um 800%.
Louis Gerstner geht in seinem Buch “Who Says Elephants Can´t Dance?” geht er näher darauf ein, wie er Führungskräfte vorfand, die sich ihren Kollegen und den Kunden überlegen sahen. Er legte Schwerpunkte im Training der Führungskräfte auf Growth Mindset in den Bereichen von Teamwork, in Verantwortlichkeiten und im Service um diese nach erfolgten Trainings entsprechend danach auszurichten. Dieser Mindset Shift war die Grundlage für den wirtschaftlichen Turnaround und die Rettung von 320.000 Arbeitsplätzen bei IBM.
Mindset-Hacks
Jeder kann ein Grwoth Mindset entwickeln.
Wie gelingt also die Veränderung? Unabhängig, ob du ein Fixed Mindset oder schon ein Growth Mindset hast, oder du dich einfach nur optimieren möchtest, eines ist sicher: Veränderung beginnt im Kopf. Wichtig ist es sich selbst zu verstehen, und zu erkennen, wann du wachstumsorientiert denkst und wann statisch. Dies gilt auch im Business Kontext für Einzelpersonen und Teams.
Ein gezieltes Coaching oder Training hilft gezielt ein Wachstumsdenken zu etablieren und gezielt zu stärken, denn egal wie stark du dich reflektierst – ein Input von außen bringt dich oft weiter.
Mit den nachfolgenden Tipps kannst du aber auch schon viel erreichen.
1. Bestimme deinen Standort
Finde heraus, welche deiner Lebensbereiche hat Defizite und blockiert dein Mindset. Wo stehst du, was sind die Rahmenbedingungen mit denen du zu tun hast, was arbeitet gegen dich?
2. Lege deine Ziele fest
Definiere deine Teil- und Hauptziele, frage dich, warum du sie hast, und visualisiere sie dann, bspw. Mit einem Vision Bord [Artikel in meinem Blog]
3. Wähle dein Umfeld aus
Negative Menschen können dich runterziehen, positive Menschen hingegen geben dir Inspiration, Motivation und erweitern deinen Horizont
4. Verlasse die Komfortzone
Entdecke Neues und nimm Herausforderungen mutig an, lerne auch mit Niederlagen umzugehen. So kommst du aus deiner Komfortzone über deine Angstzone direkt hin zur Lernzone.
5. Anstrengungen an Chancen erkennen
Hab keine Angst vor Herausforderungen oder Hindernissen – nur wer sie als Chancen versteht, wird sich weiterentwickeln. Denn, wer sich anstrengt und immer wieder übt oder trainiert, kann Erfolge feiern und aus gemachten Fehlern lernen.
6. Lerne von anderen
Oftmals ist es nicht nur Talent. Schau dir den Lebenslauf deiner Vorbilder an, analysiere wie sie so herausragende Leistungen entwickeln konnten und lerne von ihnen aber ahme sie nicht nach.
7. Erfolge feiern bedeutet lernen
Belohne und glaube an dich. Feiere deine Erfolge genau dann, wenn sie stattfinden - die kleinen und großen. Versetze ich in das Gefühl des momentanen Erfolgs, so verankert es sich in deinem Unterbewusstsein.
Fazit:
Ein Growth Mindset ist erlernbar. Der Rahmen, in dem du dich siehst, ist lediglich durch dein Denken bestimmt. Unsere Psyche ist ein mächtiges Werkzeug und kann von uns und unserem Umfeld stark beeinflusst werden. Einige der Prozesse, die auf unsere Motivation, Leistung und Erfolgswahrscheinlichkeit wirken, kannst du selbst kontrollieren und beeinflussen.
Diese Erkenntnis ist der Treibstoff für die Ausbildung eines guten Mindset. Ein Mindset, dass dich vor Versagensängsten, Resignation, Hilflosigkeit, Demotivation, Mutlosigkeit, Stagnation, Desinteresse, Erkrankungen, Stress und persönlichen Stillstand bewahrt.
Comments