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AutorenbildLangnerAndreas

Die Angst zu scheitern

Aktualisiert: 21. Okt. 2021

Du hast ein Ziel, einen Traum, den du schon lange erreichen und umsetzen möchtest? Wäre da nicht diese eine Sache, die dich bremst: Die Angst zu scheitern. Sie ist einer der häufigsten Gründe, warum man die Entscheidung trifft, nicht seinem Traum nachzugehen und so schrittweise in persönliche Stressmuster verfällt.



Die Angst zu versagen ist erlernt. Durch bestimmte Erfahrungen in der Kindheit entwickeln wir ein geringeres Selbstwertgefühl und daraus entwickelt sich ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung durch andere oder den Hang zum Perfektionismus. Dieses Verlangen führt zur Angst vor Ablehnung und somit zur Versagensangst. Sie hält uns davon ab, genau das zu tun, was wir wirklich wollen. Hinter dieser Versagensangst steckt jedoch mehr als die reine Sorge, dass eine Sache nicht funktionieren könnte. Tatsächlich geht es auch darum, welche Bedeutung wir den Dingen geben. Wir finden meist mehr Gründe, warum etwas nicht funktionieren könnte, als welche, die dafür sprechen. Die nette Kollegin nach einem Date fragen? Nein, sie ist bestimmt schon verheben. Für den Stadtlauf anmelden? Wie peinlich wäre es, wenn ich nicht am Ziel ankomme. Endlich selbständig machen? Da kann doch zu viel schief gehen, da bleibe ich lieber im alten Job. Macht uns diese Einstellung wirklich glücklich und entspannt?


Stell dir vor, du hast gerade ein Ziel vor dir, doch bei der Erreichung stehst du dir immer wieder selbst Weg, weil du dich von der Angst blockieren lässt. Ich lade dich ein, dir die folgenden Fragen einmal durch den Kopf gehen zu lassen:

• Was würdest du machen, wenn du hundertprozentig wissen würdest, dass du nur noch einen einzigen „Misserfolg“ vom Durchbruch entfernt wärst? Was würdest du anders machen als bisher? Wie würdest du dich anders verhalten?

• Wenn du ganz sicher wüsstest, dass auch der nächste Versuch scheitert, würdest du trotzdem weiter machen?

• Wenn du absolut sicher bist, dass du auf ganzer Linie Erfolg haben wirst, wie würdest du dich verhalten? Mit welchem Selbstverständnis, mit welcher Energie würdest du an den Start gehen und die Dinge anpacken?

Beobachte deine Gedanken und Antworten ganz bewusst. Siehst du die unterschiedlichen Gedanken, je nach Fragestellung, die in dir aufsteigen?



Wenn du etwas erreichen möchtest, dann musst du die eigene Komfortzone verlassen - klar ist da das Risiko zu versagen, aber wie wäre es, wie würde es sich anfühlen, wenn es doch klappt?


5 Tipps zum loswerden der Angst vor dem Scheitern und gegen das Aufgeben:



1. Überprüfe dein Ziel – Was willst du erreichen?

Stell dir doch einmal vor, was du alles erreichen könntest, wenn du keine Angst vor dem Versagen hättest. Deine Ziele oder Projekte könntest du um ein Vielfaches einfacher erreichen. Mit großer Gewissheit würdest du nicht darüber nachdenken, was alles schiefgehen könnte, wo und wie du scheitern könntest. Nein, du würdest sehr schnell ins Handeln kommen und aus Überzeugung heraus deine Ziele definieren und erreichen. Setze deine Vorhaben in die Tat um, anstatt dich darauf zu konzentrieren, warum du scheitern könntest. Letzteres ist Energieverschwendung und wird dich immer bremsen. Eine sehr gute Methode, die dich an dein Ziel bringen kann, ist die Visualisierung. Dabei stellst du dir, bevor du mit deinem Vorhaben beginnst, was du alles erreichen möchtest und wie es sich anfühlen würde, es erreicht zu haben. Diese Fragen können dir bei deiner Visualisierung helfen:

• Wie genau sieht mein Ziel aus?

• Was ist der erste Schritt, den ich machen muss?

• Wie gehe ich mit möglichen Hindernissen auf dem Weg der Zielerreichung um?

• Wie fühlt es sich an, das Ziel erreicht zu haben?



2. Werde dir bewusst, dass jeder einmal scheitert

Ganz ehrlich, scheitern gehört zum Leben dazu. Es gibt niemanden, der alles richtig macht, denn niemand ist auf allen Ebenen Perfekt. Egal wie erfolgreich eine Person ist, sie hat einen langen Weg hinter sich, einen Weg der mit Sicherheit auch mit vielen Hindernissen und Stolpersteinen gespickt war. Niemand bleibt von Versagensängsten oder Zweifeln verschont. Was wirklich zählt, ist der Wille zum Durchhalten. So gelingen Erfindungen durch ausprobieren und nur durch den Mut zum Scheitern.


„Unsere größte Schwäche liegt im Aufgaben. Der sichere Weg zum Erfolg ist jedoch immer, es nochmal zu versuchen“ - Thomas Alva Edison


Thomas Alva Edison hatte allein für die Erfindung der Glühbirne angeblich um die 9500 kleine Kohlefäden ausprobiert, bis er denjenigen fand, der die Glühbirne dauerhaft zum Leuchten brachte. "Niemals aufgeben! Daran erkennst du, dass es sich lohnt, keine Angst vor dem Scheitern zu haben, auch wenn Erfolge mal länger brauchen.



3. Stärke dein Selbstvertrauen – Frage deine Freude nach deinen Stärken

Es ist wichtig, an sich selbst zu glauben und nicht zu denken, dass man etwas nicht schafft. Hinterfrage deine Glaubenssätze und formuliere diejenigen in positive um, die dir Mut und Motivation rauben. So kann ein „ich werde versagen“ in ein „ich kann es schaffen“. Spezielle Achtsamkeitsübungen können dich darüber hinaus unterstützen, dein Vertrauen in dich selbst zu stärken.


Zum Beispiel Angelique Kerber, sie war schon immer eine gute Tennisspielerin, die das Potenzial hatte, große Matches und Turniere zu gewinnen. Trotzdem mangelte es ihr früher massiv an Selbstvertrauen in den entscheidenden Momenten. Ihre Hände zitterten nach eigener Aussage, wenn es eng wurde oder sie in großen Turnieren die Chance hatte, einen wichtigen Sieg zu erringen. Sie konnte mit dem Druck nicht umgehen, knickte ein, hatte zu wenig Willensstärke, Versagensängste und behielt ihre Nerven nicht im Griff, wenn es darauf ankam. Ihrer Aussage nach, gingen ihr auch die vielen Geschichten und Meinungen anderer Menschen zu nah, die immer sagten, dass sie es eh nie schaffen würde. Sie glaubte zu viel an die Versagerbotschaften anderer Leute und verlor dadurch Stück für Stück an Selbstvertrauen. Das hat sie jedoch Schritt für Schritt wieder ablegen können. Heute ist sie nun maximal willensstark, schaut nicht mehr links oder rechts, sondern ausschließlich auf ihr Ziel. Sie hat gelernt, an sich zu glauben und zu verstehen, dass es kein Zufall ist, dass sie seit rund 4 Jahren bereits in den Top 10 der Welt steht.

Auch in dir steckt ein Stück Angelique Kerber, und du kannst deine Versagensangst, dein Selbstvertrauen mit kleinen Schritten weiter aufbauen. Bitte doch beispielsweise einfach mal dein Umfeld, dir mal deine größten Stärken zu sagen, die sie in dir sehen – du wirst erstaunt sein!



4. Schaue hinter die Angst – Wo kommt sie her, warum ist sie da?

Woher kommt sie, diese Angst vor dem Scheitern? Die meisten Ängste sind bei genauer Betrachtung gar nicht so bedrohlich. Unterziehe sie doch einmal in Bezug auf dein Vorhaben einem Reality-Check und du wirst merken, dass dir in Wirklichkeit gar nichts schlimmes passieren kann. Wie geht nun dieser Reality-Check? Ganz einfach, du fragst dich:

• Was wäre das schlimmste, was passieren könnte, wenn ich mit deinem Projekt oder deinem Vorhaben scheitern würdest?

• Wie gefährlich ist diese Situation wirklich für dich?

• Wie denke ich wohl in 10 Jahren darüber?

Denke es doch einfach mal deinen persönlichen Katastrophenplan ganz durch – würde die Welt untergehen oder könntest du am Ende doch damit leben, dass es vielleicht nicht geklappt hat? Oft ist es doch die Angst vor Ablehnung, Verlust an Anerkennung von anderen, die hinter der Angst des Versagens steckt, die uns so lähmt. Vielleicht hilft dir ja auch ein Plan B, der dir mehr Mut und Sicherheit gibt?



5. Sehe deine Fehler als deine Trainer, denke positiv!

Fehler sind Chancen, dazu zu lernen. Suche nach Lösungsmöglichkeiten, was wäre, wenn dir der Fehler unterläuft und was könntest du für die Zukunft daraus lernen? Kennst du Menschen, die immer wieder aufstehen? Die immer wieder weitermachen, als wäre nichts passiert? Diese Menschen haben verinnerlicht, dass scheitern gar nicht schlimm ist. Es macht nichts, wenn du mal keinen Erfolg hast. Betrachte deine Fehler und Misserfolge als Denkanstöße.

„Ich habe mehr als 9.000 mal daneben geworfen, ich habe fast 300 Spiele verloren. 26 Mal vertraute man mir den entscheidenden Siegeswurf an - ich habe jeden einzelnen versiebt!" - Michael Jordan


Michael Jordan lies sich durch seine Misserfolge nicht entmutigen. Er betrachtete sie als Denkanstöße, trainierte danach noch intensiver, er lernte aus den Fehlern und wurde immer besser und besser.

Rufe dir ganz bewusst deine Erfolge in deinem Leben in Erinnerung. Worauf kannst du stolz sein? Was hast du an schwierigen Situationen und Aufgaben in deinem Leben bewältigt? Was hast du schon aus gemachten Fehlern gelernt? Indem du dich an deine Erfolge erinnerst, kommst du in eine positive Stimmung und hast mehr Vertrauen in deine Fähigkeiten und die Angst vor dem Scheitern mindern. Wichtig ist, sich nicht entmutigen zu lassen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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