Positive Psychologie ist mehr als Happylogie,
sie soll motivieren.
Das wunderbare an der Veränderung ist, dass sie stets auch Entwicklung bedeutet. Manchmal freiwillig, manchmal unfreiwillig. Oft in bekannte aber auch in unbekannte Richtungen. Bislang hat sich noch kein Konzept als ultimativ richtig erwiesen. Schließlich geht es um Menschen und darum, diese mitzunehmen. Veränderungen in Organisationen verlaufen höchst unterschiedlich, darum sind die Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten der Verantwortlichen auch so unterschiedlich.
Veränderungspläne zielen Im Kern alle auf eine ähnliche Absicht: Es geht häufig um die Verbesserung der Zufriedenheit – und damit indirekt auch um eine Steigerung der Leistungsfähigkeit und nachhaltigen Erfolg. Vor diesem Hintergrund ist die positive Psychologie als erweiterte Denkhaltung, auch im Change-Management, durchaus einen Blick wert. Sie hilft die Kräfte der Veränderung besser zu verstehen und einen Weg des guten Gelingens zu finden.

Stärken statt Defekte und Schwächen
Die positive Psychologie, die vom amerikanischen Psychologen Martin Seligman begründet wurde, betrachtet die menschliche Entwicklung als natürlichen Prozess, in dem Menschen danach streben, sinnvoll, glücklich und gut zu leben. Die daraus entstandene positive Organisationsforschung zeigt, dass positive Aspekte wie Zufriedenheit und Wohlbefinden von Mitarbeitenden maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen.
Die positive Psychologie stürzt sich nicht auf die Schwächen, sondern legt ihren Fokus auf Tugenden und individuelle Ressourcen, die Potentiale in sich bergen, Zustände zu verbessern oder Ziele effektiver zu erreichen. Diese sollen unabhängig von ihrem sozialen Kontext weiterentwickelt und gestärkt werden. Dieses Konzept findet Anwendung sowohl im Zusammenleben innerhalb der Gesellschaft als auch im Familien- und Arbeitsleben. Im ersten Schritt werden Ressourcen identifiziert, die als angeborene Talente wie ein vorhandenes Organisationstalent oder aber auch als selbst erworbene Stärken, wie bspw. Präsentationssicherheit vorhanden sind. Im zweiten Schritt geht es darum, vorhandenen aber noch nicht entwickelten Raum zur Entfaltung zu geben. Es geht also um die Entwicklung von „innen“ nach „außen“ – darum, gewinnbringende Ressourcen einzusetzen, die jede Veränderung benötigt.
Somit ergeben sich aus Sicht der positiven Psychologie 2 Kernfragen:
• Welche positiven Ressourcen sind heute, hier und jetzt vorhanden, wie lassen sich diese optimal einsetzen und ausbauen?
• Welche positiven Ressourcen müssen neu entwickelt werden, um zukünftig hilfreich zu sein?
Veränderung durch eine positive Grundhaltung
Die positive Psychologie geht immer davon aus, dass eine positive Einstellung, also die Akzeptanz der Veränderung in Organisationen, Teams und in Veränderungsprojekten zu entwickeln ist. Eine erfolgreiche Veränderung gelingt nur durch das Annehmen durch alle Betroffenen. Hierfür ist das Anerkennen der Vergangenheit als nicht mehr veränderbare Tatsache notwendig.
Die Akzeptanz zur Veränderung wird unter Führungskräften und Mitarbeitern durch einen realistischen und optimistischen Blick auf die Zukunft erleichtert.
Inhalte emotional verarbeitet, glaubwürdig und transparent über geeignete Kanäle kommuniziert, schaffen sie Verständnis für neue Entwicklungen. Natürlich können in der Realität auch einmal negative Denkmuster bei den Beteiligten entstehen. Diese gilt es im Auge zu behalten, wertschätzend anzusprechen und daran zu arbeiten. Menschen wollen involviert, mitgenommen und durch den Wandel navigiert werden.
Fazit
Als ehemalige Führungskraft in Unternehmen und heutiger Coach, Trainer und Change-Management-Berater empfinde ich die positive Psychologie als eine Bereicherung in Veränderungsprozessen. Denn sie bereichert durchaus die klassischen Tools und Betrachtungsweisen, die oftmals Widerstände und Barrieren betrachten, hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung mit einem erweiterten Blickwinkel.
Wie sehen Sie das? Gerne tausche ich mich mit Ihnen aus.
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