Weiß ich, wie ich mir Energie zuführen kann?
Weiß ich, wo ich Energie verliere?
Sich mit diesen Fragen zu beschäftigen ist sehr spannend, denn Mal ehrlich: Meistens läuft im Leben doch entweder alles gut oder alles so richtig schief. Und wenn man in einer Krise steckt, sei es selbstverschuldet oder durch Fremdverschulden, bleiben Sie dann ruhig und gelassen? Oder versinken Sie in Selbstmitleid, Wut, Orientierungs- oder Hoffnungslosigkeit? Dass Menschen in Krisen sehr empfindsam sind, so unterschiedlich reagieren, hängt mit der sogenannten Resilienz – dem Immunsystem der Seele zusammen. Lebenskrisen, berufliche und private Rückschläge, Trennungen, Konflikte, Verluste und Leid, all dies erfordert viel Widerstandskraft und Energie. Das Gute daran: Die innere Widerstandskraft ist wie ein Muskel – man kann sie aufbauen und trainieren.
Zu Anfang sollte man sich jedoch mit den verschiedenen Dimensionen der eigenen Energie beschäftigen. Der eigene Körper ist hierbei sehr wichtig, spüre ich was er braucht und kann ich ihm dies auch geben? Gehe ich auf seine Bedürfnisse ausreichend ein? Die eigenen Emotionen und Gefühle sind bei dieser Betrachtung nicht minder wichtig. So verbergen sich alleine in der privaten und beruflichen Beziehungsebene wunderbare Energiequellen, aber auch Energieräuber. Die mentale Ebene wiederum bietet mir die Möglichkeit, mein Leben, mein Tun und Handeln mit gesundem Menschenverstand zu betrachten. Wo schaffe ich beispielsweise immer wieder selbst Reibungsverluste? Die Seele wiederum ist die Ebene meiner Werte, meiner Leitbilder, meines Sinnverständnisses. Lebe ich nach ihnen?
Gerne lade ich zu einer meiner Lieblingsübungen zum Thema „Meine Energie“ ein. Sie hat das Ziel, Ressourcen zu erkennen und bewusst zu nutzen:
SCHRITT 1: Denken Sie sich ein Gefäß als Visualisierung ihres Energiehaushaltes aus. Zum Beispiel ein Energie-Fass, ein Energie-Rucksack, eine Energie-Batterie, ein Energie-Tank oder ähnliches, in dem Ihre Energie eingefüllt werden kann. Zeichnen Sie es nun ganz intuitiv auf ein weißes Papier. Das Gefäß kann jede Form haben, rund, dünn, klein, groß, …
SCHRITT 2: Überlegen Sie sich nun spontan, wie viel Prozent Energie Ihnen gefühlt zur Verfügung steht. Dieser Wert kann natürlich je nach Tagesform schwanken. Nehmen Sie daher bitte einen Mittelwert der letzten 7 Tage. Definieren Sie die Zahl in Prozent, ohne groß zu analysieren: „Momentan geht es mir durchweg gut, mein Energiewert fühlt sich zu 75% an.“ Oder: „Ich bewege mich schon seit längerer Zeit am Rande meiner Kräfte. Mein gefühlter Energiewert liegt so bei rund 30%.“ Nun, zu wie viel Prozent ist Ihr Gefäß gefüllt? Bitte malen Sie jetzt den Energiepegel als Flüssigkeitsstand in Ihr Gefäß ein. Diese Abbildung sollte ein authentischer Spiegel der „gefühlten Wirklichkeit“ sein.
SCHRITT 3: Schreiben Sie nun bitte über Ihr gemaltes Gefäß die Frage: „Welche Aktivitäten, Situationen, Begebenheiten sind meine Kraftquellen und füllen mein Energiegefäß auf? Was und wer tun mir gut?“ Schreiben Sie alle Dinge übersichtlich auf und gewinnen Sie dadurch einen ersten Überblick. Bereits hier können sich schon erste Handlungsspielräume ergeben.
SCHRITT 4: Schreiben Sie jetzt unter das Gefäß die Frage: „Durch welche Aktivitäten, Situationen, Begebenheiten leere ich mein Gefäß, bzw. wird es von anderen geleert. Was raubt mir Energie? Was kostet nur Kraft? Wodurch geht meine Freude verloren?“ Schreiben Sie bitte auch all diese Dinge übersichtlich auf - dadurch gewinnen Sie einen ersten Überblick. Auch hier können sich bereits erste Ideen ergeben.
SCHRITT 5: Spüren Sie tief in sich hinein, nehmen Sie sich Zeit und lassen alles auf sich wirken, dann fassen Sie Ihre bisherigen Erkenntnisse zusammen. Arbeiten Sie genau heraus, welchen unmittelbaren Einfluss dieses neu gewonnene Bild auf Ihren Energiehaushalt haben könnte. Es ist besonders wichtig, dass Sie die Zusammenhänge erkennen und verstehen. Diese Fragen helfen Ihnen dabei:
Welche Maßnahmen liegen auf der Hand?
Was können Sie sofort umsetzen?
Was möchten Sie sofort in Ihrem Alltag integrieren, damit Sie sich so schnell wie möglich besser fühlen?
Entscheiden Sie sich bitte immer für kleine und realistische Maßnahmen, die gut tun und die Kraft und Orientierung schenken. Notieren Sie immer Ihre Fortschritte, so können Sie sich mehr darüber freuen und sie bleiben im Gedächtnis verankert.
Ich wünsche viel Klarheit, Gelassenheit und Freud mit dieser kleinen Energieübung.
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